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Archive for März 27, 2016

Synology DS415+ VMWare 6 NFS oder iSCSI?

Da ich kürzlich mein LAB erweitert und mit VMWare vSphere 6.0 U2 neu installiert habe, habe ich mir erneut die Frage gestellt ob iSCSI immer noch die beste Methode ist eine Synology an einen ESX Host anzuschließen. Synology unterstützt mit DSM 6.0 leider noch kein NFS 4.1 Multipathing was der VMWare Server mittlerweile beherrscht. Also wird wohl iSCSI mit einem Host dank Multipathing immer noch am schnellsten sein. Aber wie sieht das Ganze aus wenn zwei oder gar drei Hosts auf die Synology zugreifen?

Um dies herauszufinden habe ich mein Lab wie folgt konfiguriert:

Drei ESX Hosts mit folgender Konfiguration:

Xeon E3 3.5 GHz, 32 GB RAM, 2x Intel NIC onboard, 4x Intel NIC PCIe.  Vier der Netzwerkkarten sind in einem Distributed Switch mit Aktivem LACP zusammengefasst. Die Switchports wurden als Trunk mit Jumbo Frames (9K) konfiguriert. Auf VMware Seite wurden 2 VLANs eingerichtet. Beide VLANs haben einen vmKernel Port aus dem entsprechenden Subnetz (192.168.178.0/24, 192.168.179.0/24).

Die Synology DS415+ ist mit 4 WD RED Pro Festplatten (3TB) bestückt. Die beiden Ethernetanschlüsse sind analog zum VMWare in einem LACP Bond gebündelt und haben 2 VLAN´s konfiguriert.

Als Switch dient ein TPLINK SG3424 Switch.

VMware ESXi, 6.0.0, 3620759 läuft auf den Maschinen und es wurde der VMware I/O Analyzer in der Version 1.6.2 eingesetzt. Alle Tests wurden mit dem Workload Spec. Max_Throughput.icf durchgeführt, da mich der Maximaldurchsatz interessiert. Es wurde für den Test nicht der Synology NFS Treiber verwendet sondern der, der mit VMWare geliefert wurde. Die Appliance(s) wurde(n) mit Storage vMotion auf den entsprechend konfigurierten Datastore verschoben.

Anbei die Screenshots mit den Testergebnissen:

Test 1 Host, Zugriff via NFS

io-throuput-nfs3

Test 1 Host, Zugriff via iSCSI Multipathing

io-throuput-iscsi

Wie erwartet ist der iSCSI Zugriff über Multipathing (Round Robin) am gleichen dvSwitch deutlich schneller, sogar fast doppelt so schnell.

Ich dachte mir LACP kann in dem Testszenario wohl nur einen Stream 1GB/s benutzen also habe ich die OVA ein zweites mal auf einem anderen Host deployed.

config2hosts

Am Test wurde nichts verändert außer, dass nun zwei Appliances von unterschiedlichen Servern  gleichzeit auf die Synology zugreifen.

Test 2 Hosts, Zugriff über NFS

io-throuput-nfs3-2hosts

Scheinbar ist der NFS3 Zugriff nicht durch die Netzwerkkarte beschränkt wie das Ergebnis zeigt.

Der letzte Test mit 2 Hosts und Zugriff über iSCSI Multipathing

io-throuput-iscsi-2hosts

Das Ergebnis hat mich etwas stutzig gemacht, es kann doch nicht so ein massiver Unterschied zwischen NFS und iSCSI sein? Dann habe ich etwas nachgelesen in verschiedenen Whitepapern von VMWare. Der Fehler liegt manchmal im Detail. Ich habe auf meinem Physikalischen Switch in der LACP Config das Load Balancing auf MAC basiert konfiguriert, also schnell auf IP-Based umgestellt und auf dem dvSwitch das gleiche wiederholt und schon sieht das Ergebnis mit zwei Hosts völlig anders aus:

2 Hosts NFS, IP hash Load Balancing

io-throuput-nfs3-2hosts-iphash

Trotzdem den gleichen Test mit 1 Host deutlich langsamer als bei iSCSI.

1 Host NFS, IP hash Load Balancing

io-throuput-nfs3-1host-iphash

Fazit: Wenn man für eine VM bestmögliche Performance möchte ist man bei iSCSI Multipathing richtig. Falls man allerdings mehrere VM´s bedient ist der Unterschied kaum vorhanden, dafür lässt sich NFS einfacher administrieren und einbinden.

Ich werde wohl demnächst das LAB für vSAN umkonfigurieren und bin gespannt was dort an Leistungszuwachs zu erwarten ist…. 🙂

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Kategorien:VMWare